SIP-Client

Aus FHEMWiki
SIP
Zweck / Funktion
SIP-Client für FHEM
Allgemein
Typ Hilfsmodul
Details
Dokumentation EN / DE
Support (Forum) Sonstiges
Modulname 96_SIP.pm
Ersteller Wzut (Forum / Wiki)
Wichtig: sofern vorhanden, gilt im Zweifel immer die (englische) Beschreibung in der commandref!


Das Modul SIP ermöglicht die Entgegennahme (DTMF-Töne interpretieren, kontrollierte Annahme) sowie die Durchführung (Audiofile abspielen, DTMF-Töne senden, Textansage) von Anrufen.


Voraussetzungen

FHEM-Server

Für den Remote-Zugang muss das Modul Net::SIP installiert sein; auf einem Raspberry Pi oder unter Ubuntu z. B. mit dem Befehl

sudo cpan install Net::SIP

oder auch

sudo apt-get install libnet-sip-perl

Falls cpan nicht funktioniert, hilft vielleicht dieser Forumseintrag https://forum.fhem.de/index.php/topic,40219.msg421446.html#msg421446

Falls Ihr Text2Speech verwenden wollt

Vorbereitung

  • SoX installieren
sudo apt-get install sox
  • mp3 Unterstützung für SoX installieren
sudo apt-get install libsox-fmt-mp3
  • Text2Speech als Server Device anlegen
define <name z.B myT2S> text2speech none
  • beim SIP Device dieses Server Device im Attribut T2S_Device eintragen

SIP-Server

Der SIP-Client muss sich an einem SIP-Server anmelden (Fritzbox, Asterisk, VoIP-Provider). Auf dem SIP-Server, mit dem sich der Client verbinden soll, muss ein User-Account vorhanden sein bzw. angelegt werden. In der Fritzbox muss z.B. ein neues Telefoniegerät vom Typ LAN/WLAN angelegt und ein Passwort (mind. 8 Stellen und Stufe 'gut') vergeben werden. Das erzeugt ein neues internes Device im internen Rufnummernbereich **62x, typischerweise die 620. Es sollte kontrolliert werden, ob bei den Anmeldeinformationen der Benutzername der Nebenstelle entspricht (z.B. 620) und ein Passwort eingetragen ist.

Hardware

Die verwendete Library Net::SIP fordert mehr Ressourcen als RaspberryPi, BananaPi & Co hergeben. Bitte testet, ob Eure Hardware Audofiles sauber abspielen sowie sicher DTMF-Töne empfangen kann und für Euren Einsatzzweck geeignet ist. Erste Tests mit einem Raspi3 lagen im akzeptablen Bereich.

Installation

Erste Schritte

Spätestens nach einem 'update all' sollte das Modul 96_SIP.pm verfügbar sein.

Nun ist der SIP-Client als Device in FHEM anzulegen:

define <name> SIP

Anschließend sollten alle sip_Attribute geprüft und für die eigene Umgebung gesetzt werden. Ebenso ist das Passwort mittels set-Command zu speichern.

Siehe auch commandref/SIP

Mögliche Fehlermeldungen

Sollte schon bei define mySIP SIP die Fehlermeldung kommen, dass dieses Modul nicht existiert, dann bitte 'update all' durchführen.

Anwendung

Attribute

Basics & Allgemeines

  • sip_from
Meine SIP-Client-Info. Das Format ist sip:Benutzername@fritz.box, z.B. meinuser@fritz.box. "meinuser" ist der Benutzername, der bei der Einrichtung des neuen Benutzers in der Fritzbox angegeben wurde. Für Fritzboxen mit fritz!OS älter als 6.8 ist das Format abweichend noch sip:620@fritz.box. Dies ist der Default bei Anlage des SIP-Devices.
  • sip_ip
Die IP-Addresse meines FHEM-Servers.
  • sip_port
Port der für den SIP-Client genutzt wird. Default ist 5060 und wird automatisch um 10 erhöht wenn der Port nicht frei ist.
  • sip_registrar
Hostname oder IP-Addresse des SIP-Servers mit dem sich der Client verbindet. Default ist fritz.box.
  • sip_user
User Name des SIP-Clients. Default ist 620. Ab 6.8 ist der Benutzername aus sip_from anzugeben, z.B. meinuser.
Anmerkung: Passwort wird über "set <device> password mypassword" gesetzt.
  • sip_listen
Das Attribut bietet folgende Optionen
- none: keine Aktion ('listen' kann auch nicht manuell gestartet werden)
- dtmf: Beim FHEM-Start geht das Device automatisch in den Status listen und wartet auf DTMF-Anrufer (listen_dtmf). Alternativ kann der Prozess manuell via 'listen' gestartet werden.
- wfp: Beim FHEM-Start geht das Device automatisch in den Status listen wait-fetch-play (listen_wfp). Alternativ kann der Prozess manuell via 'listen' gestartet werden.
- echo: Spielt dem Anrufer nur sein eigenes Echo wider. Sonst nix (siehe auch Anwendungsfälle).
  • sip_waittime
Maximale Wartezeit bei listen_wfp bis das Gespräch automatisch angenommen wird.
  • sip_ringtime
listen: legt fest wie lange das Modul warten soll bis es den Anruf annimmt. Defaultwert ist 2, das entspricht ca. 1x klingeln.
  • sip_force_interval
Pause in Sekunden für nicht erfolgreiche "force"-Anrufe, bis der nächste Versuch gestartet wird.
  • sip_filter
ist eine Komma getrennte Liste von Rufnummern oder Rufnummernteilen die festlegen, ob der Client bei listen überhaupt abheben soll.
Bsp.: attr mySIP sip_filter **61,123
**61 = alle DECT Telefone der Fritzbox (610 -619 )
123 = alle Rufnummern in denen die Folge 123 enthalten ist.
Wenn das Attribut sip_filter gelöscht ist werden alle Anrufe angenommen. Das Atrribut entspricht einer Whitelist der Rufnummern die akzepziert/angenommen werden. Anrufe von nicht gelisteten Rufnummern werden einfach ignoriert.
  • Anmerkung zum Audioformat
Für Net::SIP müssen die Audiofiles im alaw- oder ulaw-Format vorliegen und können mit folgendem Command erzeugt werden
sox <file>.wav -t raw -r 8000 -c 1 -e a-law <file>.alaw
da nur diese raw audio Formate unterstützt werden.
Vom SIP-Modul unterstützte/erkannte Endungen sind .mp3, .alaw und .ulaw. mp3-Files werden automatisch in alaw umgewandelt (das setzt aber einen entsprechenden Konverter wie sox oder ffmpeg voraus). Bitte darauf achten, dass das audiofile und der komplette Pfad die passenden Permissions hat, damit der FHEM User das File auch lesen darf.

DTMF empfangen

  • sip_dtmf_loop
legt für den listen_dtmf-Modus fest wie oft ein DTMF Code eingeben werden soll ( once oder loop, default ist once ).
Bei 'once' erwartet der SIP-Cleint die Eingabe eines Codes in der angegebenen Länge und beendet den Anruf.
Bei 'loop' startet eine Endlosschleife aus Ansage->Code-Erfassung->Quittung->Loop bis der Anrufer irgendwann auflegt.
  • sip_dtmf_size
Die Anzahl der erwarteten DTMF-Töne im listen_dtmf-Modus (1 bis 4)
  • sip_audiofile_dtmf
Audiofile das dem Anrufer im listen_dtmf-Modus vorgespielt wird und ihn auffordert einen Code einzugeben. Ist kein File angegeben hört man ein Geräusch.
  • sip_audiofile_ok
Audiofile das dem Anrufer im listen_dtmf-Modus als Quittungston vorgespielt wird.
  • sip_blocking
Hier kann so etwas wie eine Blacklist von Rufnummern angegeben werden, die explizit weggedrückt werden. Jede Rufnummer die so behandelt werden soll muss zuerst erfolgreich durch den sip_filter durch und kann danach erst aktiv geblockt werden. Die Syntax ist die gleiche wie bei sip_filter, allerdings gibt es hier den Joker .* . Ist dieser gesetzt wird jede ankommende Rufnummer geblockt. Damit lassen sich begrenzt Aktionen auslösen (das Event 'ringing_*' wird nach wie vor ausgelöst und die Rufnummer wird als Reading gesetzt) ohne dass Verbindungskosten anfallen.

Auf anruf warten und annehmen

  • sip_audiofile_wfp
Audiofile das nach dem Command fetch abgespielt wird.
  • sip_elbc
erlaubte Werte: no | yes. elbc steht für 'End Listen Befor Call'. Bei Option 'yes' wird ein laufender Listen Prozess beendet falls parallel ein Call rausgehen soll. Danach wird der listen wieder neu gestartet.

Anrufen und DTMF senden

  • sip_dtmf_send
Bestimmt die Übertragungsart der angegebenen DTMF-Töne und bietet folgende Möglichkeiten:
'audio': Es werden Audiotöne übermittelt
'rfc2833': Es erfolgt eine Übertragung nach RFC2833 (für das menschliche Ohr weniger ansprechend)

Anrufen und etwas senden

  • sip_audiofile_call
Audiofile das dem angerufenen bei call vorgespielt wird.
  • sip_call_audio_delay
Damit wird festgelegt wie lange bei einem Call mit dem abspielen des Audiofiles gewartet werden soll nachdem man den Anruf angenommen hat. Gültige Werte sind 0 - 3 in 0.25 (1/4) Sekunden Schritten.

Anrufen und etwas sagen

  • T2S_Device
Name Eures in FHEM eingerichteten Text2Speech-Devices
  • T2S_Timeout
Timeout für die Text2Speech-Konvertierung (könnte ja sein, dass der TTS-Service im Internet überlastet ist)
  • audio_converter
Der für die Konvertierung zu verwendende (und vorab installierte) Audiokonverter. Auswahl: sox oder ffmpeg

Ergänzungen ab Version 1.75
alle Attribute die mit sip_audiofile_ beginnen dürfen einen Inhalt der folgenden Form haben:
a. ein .alw oder .ulaw Filename inklusive Pfad
b. ein .mp3 File + Pfad -> wird dann automatisch zu .ulaw gewandelt , Audio Konverter & Schreibrechte im Pfad sind Pflicht
c. ein Text beginnend mit ! der von Text2Speach in eine .mp3 Datei gewandelt wird, diese wird danach behandelt wie unter Punkt b.

wurde Punkt b. oder c. einmal erfolgreich durchlaufen wird beim nächsten Mal direkt die erzeugte .ulaw Datei verwendet.

Siehe auch commandref/SIP

Set

Das Modul kennt derzeit folgende Commands

  • set <name> password
Passwort für den User sip_user hinterlegen.
  • set <name> reset
Stoppt laufende listen-Prozess und initalisiert das Device.
  • set <name> call <nummer> [<maxtime>] [<nachricht>] [*nn] [&][nn]
Startet einen Anruf an die angegebene Nummer.
Optional kann die maxtime angegeben werden. Wird keine angegeben wird der Defaultwert von 30 verwendet.
Optional kann eine Nachricht
- in Form eines Audiofiles angegeben werden. Das File ist mit dem vollen Pfad oder dem relativen ab dem Verzeichnis mit fhem.pl anzugeben. Bitte darauf achten, dass das audiofile und der Pfad dort hin passende Permissions hat, damit FHEM das File auch lesen darf. Die maxtime ist in dem Fall nicht optional sondern zwingend.
- als DTMF-Sequenz angegeben werden. Diese mit einem Prefix '-' versehen werden, also z.B. -#47.
- als Text angegeben werden. Dieser mit einem Prefix '!' versehen werden, also z.B. !Hier spricht dein FHEM.
Bitte hierfür unter 'Voraussetzungen' den Hinweis auf TTS beachten.
Wird ein Wiederholungsfaktor in der Form *nn angegeben, wird der Anruf ausgeführt, die Nachricht einmal abgespielt und dann nn mal wiederholt.
Wird als Wiederholungsfaktor ein negativer Wert angegeben (z.B. *-2), passiert folgendes: Die Nachricht wird zwar genau wie bei *2 dreimal abgespielt, allerdings erlaubt das - vor der 2 das die Nachricht nur einmal vollständig übertragen werden muß. Der call_state nach dem Call hätte dann z.B. den Wert "ok peer hangup".
Wird der Call mit & (force) beendet signalisiert dies, dass er wichtig ist und unbedingt zugestellt werden muss. Der SIP-Client versucht es dann so lange, bis der Anrufer erreicht wird. WICHTIG: wählt die maxtime groß genug damit das Audiofile auch wirklich komplett abgespielt werden kann, bzw. hört's euch auch bis zum Ende an! Wenn ein priorisierter Anruf vorzeitig endet (quasi NOK) wird er nach 1 Minute wiederholt, und zwar so lange bis er erfolgreich war. Wollt Ihr den Ablauf stoppen bitte das von der Wiederholungsschleife gesetzte at löschen, es befindet sich im gleichen Raum wie euer SIP Device. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
set call **611 30 !Das ist ein Test & <-- wird im Fehlerfall nach 60 Sekunden wiederholt oder nach sip_force_interval wenn vorhanden.
set call **611 30 !Das ist ein Test &300 <-- wiederholt im Fehlerfall nach 5 Minuten egal welchen Wert sip_force_interval hat.
Werden mehrere Set Call unmittelbar hintereinander abgesetzt, werden diese intern gestackt und nacheinander abgearbeitet.
  • set <name> listen
Manueller Start des listen-Prozesses. Setzt voraus, dass die Variable sip_listen auf dtmf oder wfp gesetzt ist:
dtmf: Der SIP-Client wird in einen Status versetzt in dem er automatisch Anrufe annimmt. Bei einem Anruf wird im Reading 'caller' die Nummer bzw. Id des Anrufers angezeigt. Dem Anrufer wird der eigene Ton als Echo zurückgespielt. Über die Eingabe von # gefolgt von 2 Zahlen und anschließendem Auflegen kann eine Zahl an das Reading dtmf übergeben werden. Voraussetzung: Das anrufende Telefon ist auf Tonwahl gestellt (DTMF).
wfp: Der SIP-Client wird in einen Status versetzt in dem er auf Anrufe wartet (wfp steht für wait-fetch-play). Erfolgt ein Anruf an den Client, wechselt das Reading 'caller_state' zu 'ringing_*', im Reading 'caller' wird die Nummer bzw. Id des Anrufers angezeigt. Nun kann das Gespräch via set-Command 'fetch' angenommen oder der Anruf via 'reject' explizit abgelehnt werden. Das als sip_audiofile angegebene File wird abgespielt. Anschließend wechselt der Status wieder zu listen_wfp.
  • set <name> fetch
Anruf im listen_wfp-Modus annehmen.
  • set <name> reject
Anruf im listen_wfp-Modus ablehnen.

Readings

  • call: Die Rufnummer des ausgehenden Anrufs.
  • call_state: Status für ausgehende Anrufe.
  • call_time: Dauer des durchgeführten Anrufs in Sekunden
  • call_success: mögliche Werte 0 oder 1
0 = call_state ist ungleich ok , 1 = call_state ist gleich ok
Auf Call mit Repeat übertragen bedeutet das:
eine 0 wenn die Wiederholungszahl positiv ist und die tatsächliche Anzahl nicht erreicht wurde, aber
eine 1 bei call_state "ok peer hangup"
  • caller: Die Rufnummer bzw. Info des aktuellen Anrufers.
  • caller_state: Status für eingehende Anrufe.
  • caller_time: Dauer des angenommenen Anrufs in Sekunden
  • dtmf: Die via Tonwahl (DTMF) eingegebenen Zahlen.
  • state: Der Status des Devices.

Anwendungsbeispiele

Anruf tätigen und Sound abspielen

  • Den Anruf initiieren
 set <device> call <nummer> [<dauer>] [<audiofile oder Textnachricht>]
 set mySip call 081547111 30 ./tada.alaw
 set mySip call 081547111 30 !Hier ist dein FHEM Server
  • Die Default-Dauer beträgt 30 Sekunden.
  • Wird kein Audiofile angegeben, wird nur die Verbindung hergestellt und nach der Anrufdauer wieder unterbrochen.
  • Anmerkung: Das Audiofile muss das Format PCM/8000 haben.
  • Der Angerufene nimmt das Gespräch entgegen, das Audiofile wird abgespielt.

Anruf tätigen und DTMF-Töne senden

  • Den Anruf initiieren
set <device> call <nummer> <dauer> <-tastenkombination>
  • Die Tastenkombination muss mit einem vorangestellten Minus (-) nach der Zielnummer folgen, also z.B. **1 -#23
  • Der Angerufene nimmt das Gespräch entgegen, die Tonfolge wird abgespielt.

Auf Anruf warten und DTMF-Töne empfangen

  • Der SIP-Client wird in den Listen-Modus versetzt.
Das Attribut sip_listen auf dtmf setzen und
set <device> listen
  • Die Nebenstelle des SIP-Clients wird von einem DTMF-fähigen Telefon aus angerufen.
  • Wenn der SIP-Client das Gespräch angenommen hat, betätigt man #, gefolgt von zwei Ziffern und legt dann wieder auf. Wichtig: Es müssen immer genau 3 Tasten betätigt werden (# und nm), damit das Reading dtmf gefüllt wird. n und m müssen zwei verschiedene Zahlen sein (0-9) oder ein Stern.
  • Im Reading dtmf ist diese zweistellige Zahl zu sehen und kann ggf. mit einem notify ausgewertet werden.

Auf Anruf warten und kontrolliert annehmen

  • Der SIP-Client wird in den Listen-Modus versetzt.
Das Attribut sip_listen auf wfp setzen und
set <device> listen
  • Die Nebenstelle des SIP-Clients wird angerufen.
  • Im Reading caller ist die Nummer bzw. die Info des Callers zu sehen, im caller_state erscheint 'ringing'.
  • Soll der Anruf angenommen werden setze ich den Status des Devices mittels set auf fetch:
set <device> fetch
  • Der SIP-Client nimmt den Anruf an und spielt das im Attribut sip_audiofile angegebene File ab.
  • Der SIP-Client legt auf und geht wieder in den Status listen_wfp.

Auf Anruf warten und Aktion auslösen

  • Der SIP-Client wird in den Listen-Modus versetzt.
Das Attribut sip_listen auf wfp setzen und
set <device> listen
  • Die Nebenstelle des SIP-Clients wird angerufen.
  • Im Reading caller ist die Nummer bzw. die Info des Callers zu sehen, im caller_state erscheint 'ringing'.
  • FHEM kann auf Grund dieser Events eine Aktion durchführen.
  • Der Anruf wird dann von FHEM abgebrochen. Dafür wird der Befehl reject genutzt:
set <device> reject
  • Der Anrufer weiß auf Grund der Ablehnung, dass FHEM aktiv war.
  • Der SIP-Client legt auf und geht wieder in den Status listen_wfp.

Fritzbox + Doorline - Telefonklingeln beenden

Szenario: Als Türklingel ist eine Doorline im Einsatz die auf Direktannahme eingestellt ist. Klingelt jemand an der Tür, erfolgt ein 'Anruf' an die in der Rufgruppe definierten Telefone. Man kann den Anruf entgegennehmen, um zu hören wer an der Tür ist, bevor man die Tür öffnet. Geht man direkt zur Tür, klingeln die Telefone insgesamt 30 Sekunden lang bis sie verstummen. Hat man die Haustür mit einem Türkontakt versehen, hilft folgender Ansatz:

  • Der SIP-Client wird in der Fritzbox in die Rufgruppe der Türklingel aufgenommen.
  • Das Attribut 'sip_listen' wird auf 'wfp' gesetzt.
  • Der SIP-Client wird in den Listen-Modus 'wait-fetch-play' versetzt (Die sip_waittime sollte größer als die Klingeldauer der Doorline sein).
set <device> listen
  • Klingelt jemand an der Tür, wird unter anderem die Nebenstelle des SIP-Clients angerufen.
  • Über ein DOIF greift man die Kombination SIP-Client caller_state 'ringing' und Haustürkontakt closed->open ab und
  • setzt den Status des Devices mittels set auf fetch:
set <device> fetch
  • Der SIP-Client nimmt den Anruf an und spielt das im Attribut sip_audiofile angegebene File ab.
  • Die Telefone verstummen.

In FHEM sieht das dann z.B. so aus:

Es gibt ein Device HaustuerStatus das den Status des Türkontaktes abbildet: "closed" oder "open".

Es wird ein Dummy-Device HaustuerStatusVar für die Status des Automaten angelegt:

define HaustuerStatusVar dummy

Und ein DOIF TuerklingelAus:

define TuerklingelAus DOIF 
(([HaustuerStatus:state] eq "closed") and ([FhemSipClient:caller_state] =~ "ringing") and ([FhemSipClient:caller] eq "Klingel sip:**12\@fritz.box")) 
(set HaustuerStatusVar ringing;; set HM_4A4047_Mp3 playTone 001 1 10) 
DOELSEIF 
(([HaustuerStatus:state] eq "open") and ([HaustuerStatusVar:state] =~ "ringing")) 
(set FhemSipClient fetch;; set HaustuerStatusVar on) 
DOELSEIF 
(([HaustuerStatus:state] eq "closed") and ([HaustuerStatusVar:state] ne "off")) 
(set HaustuerStatusVar off)

Der Caller "Klingel sip:**12\@fritz.box" setzt sich aus dem in der Fritzbox vergebenen Namen, der Nebenstelle (**12 ist eine Doorline mit einem Taster, bei zweien gilt es **11 und **12 zu beachten) sowie dem syntaktischen Drumherum sip:nebenstelle\@fritz.box zusammen. Achtet bitte auf den "\" vor dem "@", damit regex nicht mosert.

HM_4A4047_Mp3 ist übrigens mein mobiler MP3-Tür-/Funkgong der zur Unterstützung einen Gong abspielt.

Nervende Werbeanrufe

Ihr kennt das sicher: Unbekannte Rufnummer, man nimmt das Gespräch an und hat entweder irgendwas gewonnen, einen Werber oder ein "Umfrage" dran. Unterm Strich - man will Dir was verkaufen.

Phase 1: Fritzbox, Rufbehandlung, neue Rufnummernsperre, Nummer eintragen.

Phase 2: Derselbe Werber taucht unter einem ganzen Kontingent von Rufnummern auf. Blocken alleine reicht dir nicht mehr, du willst Rache.

Phase 3:

Du definierst in FHEM den SIP-Client und startest ihn im listen-Modus echo.
In der Fritzbox leitest du alle eingehenden Anrufe auch an den SIP-Client weiter.
Dem SIP-Client gibst du über sip_filter die Werber-Rufnummer als Filterarguiment mit.
Der SIP-Cleint ist schneller als die Familienmitglieder und nimmt den Anruf an.

Phase 4: Jetzt bin ich (der Autor dieses Anwendungsfalles) neugierig. Postet Eure Erfahrung mit diesem Modus gerne im Forums-Thread.

FHEM Statusberichte

Man sagt zwar "wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil", dennoch gibt es Situationen in denen eine Sprachausgabe praktischer ist. Ein Beispiel findet Ihr im Forum unter [1]. Das zugehörige Textbeispiel (als Appetithappen):

"Guten Abend Papa, hier ist Dein Speicherknecht mit dem Bericht von 18 Uhr37. Die Alarmanlage ist aus. Im Garten war jemand um 17 Uhr 45 und an der Haustür um 18 Uhr 16. Im Küche und OG1 ist das Licht an. Mama und Papa sind seit 18 Uhr 29 zu Hause. Die Heizung steht auf Normal Betrieb. Die Vorlaftemperatur beträgt 51 Grad. Der Gasverbrauch beträgt 8 Kubik bei einer Laufzeit von 182 Minuten. Das Wetter ist Schauer. Die Temperatur Aussen beträgt 8 Grad Celsius. Dabei war das Minimum 3 und das Maximum 8 und im Haus ist es 19 Grad warm. Papa, ich wünsche Dir noch einen geruhsamen Abend!"

Bekannte Probleme / Fehlersuche

Fehler bei der Registrierung an der Fritzbox

Fritzbox

  • Ist das Device für den SIP-Client in der Fritzbox unter Telefonie > Telefoniegräte gelistet?
  • Geräteeinstellungen ändern: Ist für das Device unter 'Anmeldedaten' die Durchwahl als Benutzername angegeben?
  • Ist der in dieser Ansicht angegebene 'Registrar' mit der im Attribut sip_registrar identisch? Im Zweifelsfalle die IP-Adresse statt 'fritz.box' verwenden.
  • FitzOS ab 6.80: Wurde nach Definition des Gerätes an einem anderen bekannten Gerät der Bestätigungscode eingegeben?
  • Wurde in der Fritzbox ein Passwort von mind. 8 Stellen und Sicherheitsstufe 'gut' vergeben? Andernfalls kann es zu einem Registrierungsfehler 404 kommen.
  • FritzOS 6.90: Registrierungsfehler 404 konnte erst mit folgenden Angaben gelöst werden
 sip_from = sip:mymyuser@fritz.box (wobei dies der mymyuser ist der beim Telefoniegrät als Benutzername angegeben wurde, 
            bitte die von der FritzBox geforderte Mindestlänge beachten)
 sip_user = myuser (statt der Nebenstellennummer)

FHEM

Wurde das Passwort mittels set <mydevice> password <meinpasswort> gesetzt?

Attribute des Devices prüfen:

  • Ist unter sip_from 'sip:620@fritz.box' die von der Fritzbox vergebene Durchwahl angegeben? Ab Fritz!OS 6.8 gilt: Ist das Format sip:Benutzername@fritz.box eingehalten?
  • Ist unter sip_user die von der Fritzbox vergebene Durchwahl angegeben?
  • Ist unter sip_registrar die IP-Adresse der Fritzbox eingetragen ('fritz.box' wird manchmal nicht korrekt aufgelöst)?
  • Ist unter sip_ip die IP-Adresse des FHEM-Servers eingetragen (z.B. 192.168.178.47 angeben, keine Adresse aus dem 127er-Segment)?
  • Probleme mit dem Standard-Port 5060? Auf 5070 erhöhen.

Erzeugung eines passenden Audiofiles

Eine Alternative zu sox ist ffmpeg. Damit kann direkt von mp3 ins Zielformat konvertiert werden:

ffmpeg -i meinfile.mp3 -f alaw -ar 8000 meinfile.alaw

Keine korrekte DTMF-Erkennung auf einem Pi

Raspi, Raspi2 und BanaPi sind nicht leistungsstark genug für die Erkennung von DTMF-Tönen. Ab Raspi3 scheint's zu funktionieren.

Wer trotzdem auf einem "kleinen" Pi die DTMF-Erkennung gemäß RFC2833 nutzen möchte, kann in der DTMF.pm die Zeile 75

###$sub{$type} = _dtmf_xtc_audio(%pargs);

für die Audio-Erkennung auskommentieren. Zu finden ist DTMF.pm z.B. unter /usr/lib/perl5/site_perl/5.18.2/Net/SIP. Konsequenz: Moderne, RFC2833-unterstützende Geräte können genutzt werden, ältere Telefone mit Tonwahl nicht.

Docker

Achtet darauf, dass alle relevanten Ports sowie die für SIP wichtigen 5060 und ggf. 5070 außerhalb des Containers sichtbar sind:

docker run -d -p 7072:7072 -p 8083:8083 -p 5060:5060 -p 5070:5070 fhem/fhem

Bei der Definition des SIP-Devices wird automatisch die IP-Adresse des Containers als sip_ip eingetragen, z.B. die 172.17.0.2. Es ist wichtig, dass hier die interne Adresse des Containers eingetragen wird, da sonst der Bind beim Listen fehlschlägt.

Links