Mischersteuerung

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Mischersteuerung
Zweck / Funktion
Stellmotor Zeitsteuerung mit Zeitabweichungskorrektur
Allgemein
Typ Inoffiziell
Details
Dokumentation siehe Forum
Support (Forum) Codeschnipsel
Modulname 39_STELLMOTOR.pm
Ersteller epsrw1,cwagner
Wichtig: sofern vorhanden, gilt im Zweifel immer die (englische) Beschreibung in der commandref!

Das FHEM-Hilfsmodul STELLMOTOR bietet eine einfache Möglichkeit, mit zwei Relais den Rechts-/Linkslauf eines (Mischer)motors zu steuern.

Features

Diese Wiki-Seite beschreibt die Version 2.1 des STELLMOTOR Moduls.


  • Wiedereintrittsfähig nach einem Neustart
  • Wiederholungsgenauigkeit durch Ausgleich von Rundungs- und Laufzeitabweichungen
  • Vermeiden von Blockade des FHEM während der Laufzeit des Motors

Thread im Forum:Thema

Beschreibung

Funktionsweise

Typischerweise werden im Heizkreislauf Mischer eingesetzt, um einen Heizkreis mit unabhängig vom Kesselbrenner geregelten Vorlauf zu erreichen. Auch kann man so in einer Heizanlage, die mit für Fußbodenheizung zu hohen Vorläufen arbeiten muss, einen Kreis mit begrenztem Vorlauf abzuzweigen.

Mit Hilfe des hier beschriebenen Moduls VALVES Raumbedarfsabhängige Heizungssteuerung kann ein geschlossener Regelkreislauf hergestellt werden, der sich am Bedarf der Wohnräume orientiert.

Vorrangig ist dieses Modul für zwei Relais an GPIO- oder an PIFace-Pins eines Rasberrys gedacht; es bietet aber auch die Option, zwei Schaltaktoren per Funk (aus Timinggründen nicht empfohlen) oder 1-Wire anzusteuern.

Die Set-Befehle für die Mischerstellung kommen idealerweise aus der Bewertung der Vorlauftemperatur durch ein Modul wie PID20 PID20 - Der PID-Regler. Dieser berücksichtigt auch den zeitlichen Verlauf der Temperaturänderungen im Vorlauf und ist vielfältig anpassbar.

Aus den Werten MaxTics (Default=100, für Prozentanzeige) und MaxDriveSeconds (Laufzeit des Motors von 0 bis 100%) wird die Zeit berechnet, die der Motor nach rechts oder links laufen muss, um die mit set gewünschte Ventilstellung zu erreichen.

FHEM läuft dann weiter ohne einzufrieren, und prüft im Loop nur noch ob, die Stoppzeit im Cache erreicht ist. Da der Stopp nie exakt zur geplanten Zeit ausgeführt wird, liegt im Cache ein weiterer Wert der die Differenz zwischen geplanter und tatsächlicher Stoppzeit dem nächsten Kommando hinzurechnet. So werden sich addierende kleine Zeitdifferenzen vermieden.

Zum Kalibrieren (set calibrate) fährt der Motor einfach volle Zeit nach links/null. Hier wird der in Mischermotoren wie dem Honeywell Centra VMK eingebauten Entschaltetr genutzt, um den "Null-Punkt" sicher zu finden. Falls ein angeschlossener Motor solche Endschalter nicht hat, müssen die für diese Schaltungsweise unbedingt vorgesehen werden.


Define

 define <name> STELLMOTOR <PiFace|Gpio|FhemDev|SysCmd>  

Je nach Device Typ sind verschiedene Attribute zur erforderlich, damit STELLMOTOR weiß wie die beiden Relais angeschlossen sind.

  • PiFace und Gpio benötigen STMgpioPortRL und STMgpioPortSTART
  • FhemDev benötigt STMfhemDevRL und STMfhemDevSTART
  • SysCmd benötigt STMsysCmdRL und STMsysCmdSTART

Für den Schaltvorgang "baut" STELLMOTOR einen set-Befehl zusammen. Beispielsweise bei FhemDev

 set <**..PortRL> 0     sowie      set <**..PortSTART> 1      zum Einschalten links  
 set <**..PortRL> 1     sowie      set <**..PortSTART> 0      zum Einschalten rechts (bei Type "einzel", sonst 1,1)
 set <**..PortRL> 0     sowie      set <**..PortSTART> 0      zum Ausschalten

  • Die Schaltbefehle 0 und 1 können mit Attributen invertiert und/oder gemapped werden (zB.: On/Off)

Um die Wirkung auszuprobieren, ohne jedes Mal zum Mischer rennen zu müssen, bietet sich an zwei Dummys zu verwenden:

define Stellmotor2rl dummy

define Stellmotor2start dummy

set <name> 45

stellt den Mischer nun auf 45%. Angenommen, stand er bei 10%, wird er nun (45-10)*MaxDriveSeconds/MaxTics Sekunden lang nach rechts laufen und dann von STELLMOTOR gestoppt.

Diese beiden Bilder zeigen die elektrische Verdrahtung von zwei Relais, die von je einem Aktor gesteuert werden:

Schaltplan einzel
Schaltplan wechsel

Typische Mischermotoren wie der Honeywell VMK haben eingebaute Endschalter, die beim Erreichen der 0%- oder 100%-Position die Stromversorgung unterbrechen. Das Modul Stellmotor nutzt dies aus, um eine Kalibrierung zwischen rechnerischem und tatsächlichen Mischerstand herzustellen.


Attribute

Alle Attributes sind auch in FHEM durch das kommando get attrHelp <varname> erklärt, für's "schnelle Nachschauen zwischendurch".


Global gültige Attribute

Parameter Wertebereich Default Beschreibung
STMrlType String einzel je nach Schaltplan, Wechsel=start+RL-relais, einzel=R-Relais+L-Relais werden geschaltet

ACHTUNG: falsche Einstellung kann zu Kurzschluß am Motor führen, bitte Einstellung genau überdenken oder mit dummy testen

bei einzel: Rechtslauf: start=0 rl=1 Linkslauf: start=1 rl=0 Ruhe: start=0 rl=0

bei wechsel: Rechtslauf start=0 rl=1 Linkslauf: L start=1 rl=0 Ruhe: start=0 rl=0

STMmaxDriveSeconds [0...n] muss angepasst werden gestoppte Zeit in Sekunden, die der Motor für die Fahrt von 0 bis 100 Prozent braucht
STMmaxTics [0...100] 100 Mischerstellung - bei Prozentangaben (PID20) 100, bei Winkelangaben anzupassen
STMpollInterval Float 0.1 Zeitintervall nach dem FHEM prüft, ob die interne Stoppzeit erreicht wurde. Hier sollte mit einem möglichst kleinen Wert gestartet werden, der vorsichtig erhöht werden kann, falls FHEM zu langsam läuft wegen des Mischermotors. Darf nicht größer STMlastDiffMax sein, sonst beginnt der Motor zu Schwingen.
STMresetOtherDeviceAtCalibrate String 0 FHEM Device das am Ende des Kalibriervorganges zusätzlich resettet wird. (command: set <STMresetOtherDeviceAtCalibrate> reset" wird abgesetzt), zB für eigenes Logging oder Rotary Encoder
STMinvertOut Zahl 0 setzen für Devices die 0 für Start und 1 für Stop erwarten
STMmapOffCmd String 0 string der im device-command anstelle '0' verwendet wird für stop
STMmapOnCmd String 0 string der im device-command anstelle '1' verwendet wird für start
STMcalibrateDirection String L auf R wird die Ralibrierung nach rechts gefahren, default= L (links)
STMlastDiffMax Zahl 1 ist die Stoppzeit weiter als dieser wert vom Soll entfernt, wird sofort ein neuer drive gestartet. Wert muss immer größer als STMpollInterval sein, sonst beginnt der Motor zu Schwingen
STMtimeTolerance Float 0.001 Stop-Time Differenzen kleiner als dieser Wert werden bei der Berechnung vollständig ignoriert (wird eventuell in Zukunft entfallen)
readingFnAttributes readingFnAttributes

Device Type abhängige Attribute

Je nach Device Type sind verschiedene Attribute vorgesehen, um STELLMOTOR mitzuteilen, wie die beiden Relais angesprochen werden. Man kann so zB während der Aufbauphase der Installation neben den Gpio devices noch 2 dummy devices im Attr vorhalten um zwischendurch zu testen. Hierzu muss dann nur noch die DEF des STELLMOTOR Devices vorübergehend auf FhemDev geändert werden.

Alle Attributes sind auch in FHEM durch das kommando get attrHelp <varname> erklärt, für's "schnelle Nachschauen zwischendurch".

Device Type Parameter Typ Default Beschreibung
PiFace / Gpio STMgpioPortRL Zahl 5 PiFace Digital port oder Gpio-Port für RL oder R Relais
PiFace / Gpio STMgpioPortSTART Zahl 4 PiFace Digital Port oder Gpio-Port für START (oder L Relais bei 'einzel')
FhemDev STMfhemDevRL String RelaisRL FHEM-Device name für RL (oder R) Aktor (zB.: 'keller portB' oder 'dummyRLrelais')
FhemDev STMfhemDevSTART String RelaisSTART FHEM-Device name für START (oder L) Aktor (zB.: 'keller portC' oder 'dummySTARTrelais')
SysCmd STMsysCmdRL String 0 freies Command das für RL an die Shell übergeben wird (zB: '/Usr/local/bin/gpio write 4', STELLMOTOR fügt 0 oder 1 arg. dazu)
SysCmd STMsysCmdSTART String 0 freies Command das für START an die Shell übergeben wird (zB: '/Usr/local/bin/gpio write 5', STELLMOTOR fügt 0 oder 1 arg. am Ende dazu)


Settings

SET Wertebereich Beschreibung
set <name> N [1...100] stellt den Mischer auf N % Öffnung
set <name> stop - stoppt die laufende bewegung sofort und berechnet den aktuellen positionswert neu
set <name> calibrate - stellt den Mischer auf Min. oder Max (in FHEM 1% oder 100%); default: maximaler Linkslauf bis zur Endschalterpostion, kann über Attr in Rechtslauf geändert werden.
set <name> reset - Setzt die Position und die Werte im Cache auf Null. Verwendung ist intern (am Ende von calibrate) oder nach mechanischem Neueinbau des Motors (da reicht aber auch ein Calibrate)


Readings

Alle Readings sind auch in FHEM durch das kommando get readingsHelp <varname> erklärt, für's "schnelle nachschauen zwischendurch".

readings Wertebereich Beschreibung
position [1..100%] der Wert wird gesetzt am Beginn einer Mischerbewegung (anderer Wertebereich, wenn MaxTics nicht 100)
state active,error,position Position wird beim Stopp der Motorbewegung gesetzt
lastStart Float Zeitstempel der letzten Motorbewegung
locked [0 1] Steht auf 1 während der Motor gerade läuft (Calibrate oder gewünsche Position per set).

Neue Kommandos werden während lock nur in eine Warteschleife (reading: command_queue) genommen.

Zeigt im im Frontend, dass der Motor gerade läuft.

queue_lastdiff abhängig von der FHEM-Last oder anderen blockierenden Kommandos wird das Stopp-Kommando nur nahe an der kalkulierten Stoppzeit ausgeführt, vermutlich nie exakt. STELLMOTOR merkt sich die Zeitdifferenz, zu der der Motor wirklich gestoppt wurde und addiert bei der nächsten Bewegung des Motors die Differenz, um möglichst präzise die wirkliche Motorstellung zu erreichen.
stopTime Null oder die errechnete Zeit zum Stopp der Motorbewegung
command_queue Position einer anstehenden neuen Motorposition, die angefordert wurde als die letzte Motorbewegung noch ausgeführt oder das Modul disabled war
OutType Bei der Defintion gewählte Arbeitsart: PiFace,Gpio,FhemDev,SysCmd
DoResetAtStop Zeitstempel des Ende der letzten Kalibrierfahrt


Weblinks